CD-Produktion - Musikantenherzen-
Der Vorstand
Nach der gelungenen Produktion der ersten CD unter dem Titel »Ein Strauß Melodien« im Jahr 2001 und der durchweg positiven Resonanz der Fans und Zuhörer reifte schon bald innerhalb des Vereins die Idee, die Produktion einer zweiten CD in Angriff zu nehmen. Nach dem erfolgreichen Frühlingskonzert im Jahr 2005 wurden Kontakte zu verschiedenen Produzenten geknüpft, ehe man sich im Januar 2006 entschloss, die CD im „Riverside-Tonstudio“ von Werner Bode & Dirk Lindemann in Schlitz-Rimbach aufzunehmen.
Nachdem die beiden musikalischen Leiter Matthias Koch und Martin Wilhelm die Liedauswahl zusammengestellt hatten, konnte die intensive Vorbereitung des Blasorchesters auf die bevorstehenden Aufnahmen beginnen. In zahlreichen gemeinsamen Übungsstunden und in Proben der einzelnen Register sind die ausgewählten Stücke musikalisch verfeinert und nahezu perfektioniert worden.
Die Aufnahme und Produktion der CD »Musikantenherzen« wurde anschließend in akribischer Feinarbeit, aber auch mit viel Freude und Begeisterung, von den 45 Musikerinnen und Musikern in den Monaten von September bis November 2006 im Tonstudio umgesetzt. Das Resultat ist eine abwechslungsreiche Präsentation von 12 Musiktiteln, die neben bekannten Blasmusikstücken, wie die „Garten-Polka“ und „Mondschein an der Eger“, auch die beiden modernen Arrangements „ABBA-Gold“ und „Udo Jürgens live“ umfasst.
Die aufgenommenen Stücke spiegeln das vielseitige Repertoire des MVL wieder. Die CD ist jedoch nur ein kleiner Ausschnitt aus unserem musikalischen Programm welches jährlich bei etwa 50 Auftritten – vom Geburtstagsständchen über Kirmesfrühschoppen bis hin zu unseren Konzertveranstaltungen – präsentiert wird. Weitere Informationen und Bestellmöglichkeiten finden Sie in unserem Fanshop.
Die Entstehung des MVL
Von Hartmut Wilhelm
Am 3. Juni 1992 fasste der Kirchenvorstand der Ev. Kirchengemeinde Leusel mehrheitlich einen Beschluss, der auch heute noch nicht zu verstehen ist, mit dem aber die Initialzündung zur Gründung des Musikvereins Leusel ausgelöst wurde. Dem damaligen Posaunenchor Leusel wurde jegliches Üben und Musizieren im kirchlichen Gemeindesaal verboten.
Der Beschluss, der keine Aussage darüber beinhaltete, wie und wo der Posaunenchor in Zukunft seine Übungsstunden abhalten und seine weitere Arbeit gestalten sollte, war für die 27 ehrenamtlich tätigen aktiven Mitglieder, die dem fast dreißigjährigen kirchlichen Verein angehörten, völlig inakzeptabel, denn ihnen wurde damit im wahrsten Sinne des Wortes der Stuhl vor die Tür gesetzt. Ihre erfolgreiche Arbeit hatte vor allem nach der Neugründung des Posaunenchores am 19. Oktober 1981 dazu geführt, dass der Verein mit einer neuen Vereinsführung und Vereinsstruktur unter dem Chorleiter Norbert Stein deutlich aufblühte und sich in jeder Hinsicht prächtig entwickelte. Umso unverständlicher war es, dass man ein solch positives Wirken in der Kirchengemeinde von Seiten des Kirchenvorstandes nicht nach Kräften unterstützte, sondern sogar noch massiv behinderte.
Durch das völlig zerstörte Vertrauen der Posaunenchormitglieder zum Kirchenvorstand war das Ende des Posaunenchores Leusel nach fast dreißig Jahren vorprogrammiert.
Am 10. Juni 1992 trafen sich alle 27 Mitglieder, um über die Konsequenzen des Kirchenvorstandsbeschlusses zu beraten. Es wurde beschlossen, sich organisatorisch von der Kirche zu trennen und einen neuen, unabhängigen Musikverein zu gründen, um die erfolgreiche musikalische Arbeit fortzuführen. Die Trennung fiel nach langjähriger, gerne praktizierter Arbeit in der Kirche nicht leicht. Aber alle 27 Mitglieder des ehemaligen Posaunenchores stimmten der Gründung des neuen Vereins, der den Namen Musikverein Leusel (MVL) tragen sollte, zu und traten ihm auch bei. Außerdem wurde beschlossen, Interessenten auch eine passive Mitgliedschaft zu ermöglichen. Der bisherige Vorstand des Posaunenchores wurde mit der kommissarischen Leitung, der Ausarbeitung einer Satzung für den Musikverein Leusel und der späteren Einberufung einer offiziellen Gründungsversammlung beauftragt.
Diese fand am 8. Juli 1992 in der Mehrzweckhalle in Leusel statt. 99 Mitglieder traten in den MVL ein und nahmen die vorbereitete Satzung an. Bis zum Ende des Gründungsjahres 1992 hatte sich der Mitgliederstand schon auf 147 erhöht. Heute gehören dem MVL über 200 Mitglieder an.
Bei der Wahl des geschäftsführenden Vorstandes kam es zu folgenden Ergebnissen: 1. Vorsitzender Hartmut Wilhelm, 2. Vorsitzender Herbert Weiß, Rechner Ulf-Dieter Fink, Schriftführer Jürgen Frank. Damit wurden die Vorstandsmitglieder des Vorgängervereines, des Posaunenchores Leusel, durchweg in die gleichen Funktionen des MVL eingesetzt. Musikalischer Leiter und damit Kraft Amtes Mitglied des geschäftsführenden Vorstandes wurde der bisherige Chorleiter Norbert Stein. Zu Beisitzern aus den Reihen der passiven Mitglieder wurden Sabine Diegel und Reinhard Löb gewählt.
Am 5. August 1992 wurde der Musikverein Leusel ohne die sonst übliche Wartezeit als Nachfolgeverein des Posaunenchores in das Vereinseregister der Stadt Alsfeld aufgenommen. Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung, die am 25. November 1992 stattfand, wurde beschlossen, für den MVL beim Finanzamt die Gemeinnützigkeit zu beantragen. Am 4. Dezember 1992 entsprach das Finanzamt Alsfeld diesem Antrag. Nach einer vorher durchgeführten Satzungsergänzung erfolgte der Eintrag des MVL in das Vereinsregister beim Amtsgericht Alsfeld. Am 14. November 1994 trat der MVL dem Hessischen Musikverband bei.
Auftritte mit besonderer Note
Von Ulf-Dieter Fink
Mit der Loslösung von der Kirchengemeinde im Juni 1992 und der Gründung des Musikvereins Leusel e.V. am 8. Juli 1992 blickte der soeben entstandene Verein in eine für ihn vor allem in finanzieller Hinsicht ungewisse Zukunft. So war man froh, bereits am 30. August 1992 den ersten Frühschoppen bei einer Kirmes auf dem Terminkalender zu haben. Viele Mitglieder traten den Weg nach Ober-Gleen an und sorgten für eine wahrlich besondere Stimmung im Festzelt.
Bereits dem Sommer des Gründungsjahres spielt der Musikverein, der inzwischen auch Mitglied im Verkehrsverein Alsfeld ist, alljährlich auf dem Alsfelder Stadt- und Heimatfest.
Das für den Herbst 1992 geplante 30-jährige Jubiläum des Posaunenchores musste leider entfallen; der MVL lud die Bevölkerung des Dorfes zu einem Volksmusikalischen Abend am 3. Oktober 1992 in die Mehrzweckhalle ein, bei dessen musikalischer Gestaltung auch der Gesangverein Liederkranz Leusel, die Posaunenchöre aus Eudorf und Groß-Felda sowie das Hüttenparty-Kommando mitwirkten.
Trotz großer Bedenken vollzog sich die Integration des MVL in die regionale Welt der Musik sehr rasch. So spielte der Musikverein bereits zur Eröffnung der Alsfelder Weihnachtseinkaufswochen am 28. November 1992 auf dem Alsfelder Marktplatz und an markanten Orten der Stadt erstmals uniformiert – ausgestattet mit Schwälmer Kittel und Hut vom Verkehrsverein Alsfeld, da eine eigene Uniform noch fehlte.
Das Maikonzert des MVL am 1. Juni 1993 bot in zweifacher Hinsicht ein Novum: Es war die erste Veranstaltung dieser Art und die Musiker des MVL präsentierten sich in ihren neuen Uniformen. Neben dem hervorragenden akustischen Eindruck bot der MVL nun auch optisch ein einheitliches Bild.
Ein für die Anfangszeit des MVL quantitativ geradezu voluminöser Auftritt stand im Sommer des Jahres 1994 an: Acht Stunden Musik beim Jubiläum des Knüllgebirgsverein auf dem Eisenberg standen auf dem Programm. Das Wagnis wurde eingegangen; denn viele Anschaffungen erforderten Einnahmen für den gerade zwei Jahre bestehenden Verein.
Nachdem die Feuerwehr Vockenrod um Mitwirkung im Festzug bei den Antrifttaler Feuerwehrtagen gebeten hatte, betrat der MVL erneut einen bis dahin nicht begangenen Sektor: das Marschieren. In den Sommermonaten des Jahres 1994 sah man die Aktiven abends in Formation in Richtung Naturfreundehaus, zum Hungenrain und in die Au marschieren. Anfangs waren dies »musiklose« Übungen; denn da nur wenige der Musiker Erfahrungen im Marschieren bei Wehrmacht, Bundeswehr oder Bundesgrenzschutz gesammelt hatten, galt das Hauptaugenmerk dem gleichmäßigen Schritt und dem Einhalten der Reihe. Außer den monotonen Befehlen »Links zwei, drei, vier« und »Aufschließen« war nicht viel zu hören. Häufiges Üben zahlte sich aber aus und so konnte nach kurzer Zeit das Marschieren mit Musik trainiert werden. Mit etwas Kribbeln im Bauch präsentierte sich der im Festzug marschierende MVL dann am 11. September 1994 im Nachbarort Vockenrod. Er schlug sich tapfer.
Mit klangvollen Namen versehene Auftritte bereicherten in den folgenden Jahren die Liste der Engagements des MVL: Der Verein spielte beim Dorf- und Glockenfest in Liederbach, anlässlich der in Eifa ausgetragenen Fährtenhunde-Landesmeisterschaften, zum Abschluss der Treibjagd in Leusel, beim Blumen- und Bauernmarkt des Bodenverbandes Vogelsberg in Romrod und er umrahmte den Wahlkampfauftakt des CDU-Spitzenkandidaten für die hessische Landtagswahl und jetzigen Ministerpräsidenten Roland Koch in der Alsfelder Stadthalle.
Unvergessen bleiben auch die Ständchen zur Kirmes in Maar, die über mehrere Jahre jeweils im November gespielt wurden. Nieselregen, Nebel und Kälte sowie der Genuss erheblicher Mengen des Lauterbacher Bitteren waren Begleitumstände dieser am Morgen des Kirmessamstags durchgeführten Veranstaltung.
Seit 1999 verzeichnet der Musikverein auch Engagements im weiteren Umkreis. So gestaltete der MVL im Sommer 1999 in Wasenberg erstmals den Frühschoppen einer Gemeinde in der Schwalm, im August 2000 folgte ein Frühschoppen in Eichenrod im hohen Vogelsberg und bis zum Sommer 2001 hatte sich die Klasse des MVL bis in die Kreisstadt Lauterbach herumgesprochen; denn dort umrahmten seine Bläser das Betriebsfest der Eurodress GmbH.
Mit zwei Auftritten im Juni 2001 wagte sich der Musikverein in ein völlig neues Metier – das des Films. In Oberhessen machte die Firma U 5 Filmproduktion Station, um den Spielfilm »Umwege des Herzens« zu drehen. Eine Musikgruppe wurde für die Filmaufnahmen benötigt und die Wahl fiel auf den MVL. Endlose Dreharbeiten, die für die Musiker eine Geduldsprobe bedeuteten, fanden in einem alten Saal in Hattendorf statt; zwei Tage später wurde der MVL während des Festzuges beim Kreisschützenfest in Elbenrod auf Zelluloid gebannt. Auch wenn das sichtbare Ergebnis bei der Ausstrahlung des Filmes nur sehr knapp ausfiel, erhöhte der MVL seinen Bekanntheitsgrad enorm.
Nicht unerwähnt bleiben sollen auch die Auftritte mit einem kirchlich-karitativen Hintergrund. Nach wie vor umrahmt der MVL gern die Gottesdienste an kirchlichen Feiertagen in der heimischen Kirche. Ebenso gern kam man jahrelang dem Wunsch des Kindergartens Am Rodenberg nach, für die Musik beim Laternenumzug am St. Martinstag zu sorgen. Ein besonderes Gefühl breitet sich stets dann aus, wenn die Musiker die Weihnachtsfeier der Brüder-Grimm-Schule, die von praktisch bildbaren Kindern besucht wird, in der Christ-König-Kirche in Alsfeld mit gestalten und auf musikalische Weise etwas von der Botschaft des Weihnachtsfestes weitergeben können.
Traditionen im Musikverein
Von Ulf-Dieter Fink
Tradition wurde bereits zu Zeiten des Posaunenchores Leusel großgeschrieben und die Bewahrung einmal durchgeführter Veranstaltungen ist auch für den Musikverein Leusel eine Maxime. So haben sich in den Jahren des Bestehens beider Vereine einige musikalische, aber auch vornehmlich der Kameradschaftspflege dienende Veranstaltungen entwickelt. Sie sind aus dem Jahresplan des MVL nicht mehr wegzudenken, werden teilweise sogar sehnsüchtig erwartet.
Die Blasmusiksaison wird seit dem Jahr 1993 mit dem Maikonzert eröffnet, welches der MVL am 1. Mai in der Mehrzweckhalle Leusel durchführt. Bereits eine Stunde vor Beginn der musikalischen Eröffnung pilgern die Leuseler Fans des MVL in die Mehrzweckhalle, um sich dort einen Platz zu sichern. Das ist wichtig; denn im Laufe des Vormittags füllt sich das Dorfgemeinschaftshaus mit Wanderern und Radfahrern bis auf den letzten Platz. Für viele stellt das alljährlich stattfindende Maikonzert inzwischen einen festen Anlaufpunkt an diesem Maifeiertag dar. Die Beliebtheit des Maikonzertes hängt vornehmlich mit dem fünfstündigen Musikprogramm des MVL zusammen, an dessen Anfang stets das altüberlieferte Volkslied »Der Mai ist gekommen« steht. Freier Eintritt, Erbsensuppe mit Würstchen vom Pietsch und ein reichhaltiges Kuchenbüffet sowie die Sorge um den Durst der Gäste lassen einmal gekommene Maiwanderer zu Stammgästen des Maikonzertes werden.
Auch wenn die Euphorie über die Wiedervereinigung Deutschlands, die am 3. Oktober 1990 vollzogen wurde, angesichts wirtschaftlicher Probleme und hoch gesteckter Erwartungen schnell verflog, hält der MVL die Erinnerung an einen der freudigsten Tage deutscher Geschichte im 20. Jahrhundert wach: den Tag der Deutschen Einheit. Dieser Feiertag bedeutet mehr als nur Geschichte. Er ist das Ergebnis demokratischer Entwicklung auf der einen und der Auflehnung gegen ein korruptes System auf der anderen Seite und mahnt somit zur Wahrung unserer demokratischen Errungenschaften. Wie wichtig den Leuselern und vielen Fans des MVL dieser Tag ist, wird alljährlich beim Platzkonzert am Friedensgärtchen deutlich. Dort, an einem geschichtsträchtigen Leuseler Ort, versammeln sie sich, um den Klängen des MVL zu lauschen, der sein Platzkonzert stets mit der deutschen Nationalhymne eröffnet und auch abschließt. Der MVL verschönert seinen Gästen das Zuhören bei herbstlichen Temperaturen mit Freibier.
Wenn in der Leuseler Kirche die dritte Strophe des altehrwürdigen Weihnachtsliedes »O du fröhliche« verhallt ist und sich die Türen des Gotteshauses öffnen, um die Kirchenbesucher in die festlich geschmückten Wohnzimmer zu entlassen, beginnt der MVL am Borntrog mit seinen weihnachtlichen Grüßen an die Bevölkerung des Dorfes. Auch Eis, Kälte und Schnee lassen die Bläser nicht von dieser lieb gewordenen Gewohnheit abkommen. Selbst für die Musiker des MVL, die im dann zu Ende gehenden Jahr nahezu hundert Auftritte und Übungsstunden hatten, bedeutet das Musizieren am Heiligabend etwas Besonderes. Der Treffpunkt für viele Auftritte, das Bushäuschen am Borntrog, verwandelt sich an diesem Abend zu einer Stätte der Beschaulichkeit und festlicher Stimmung. Ein still dahin liegender Heimatort, die an diesem Abend ruhige B 62 und eine große Zahl von Leuselern, die den aus der Kindheit bekannten Klängen von »Macht hoch die Tür«, »Alle Jahre wieder«, »Süßer die Glocken nie klingen« etc. lauschen, verbreitet bei Musikern und Zuhörern Weihnachtsatmosphäre. Nachdem der MVL mit dem einst in Sizilien komponierten Weihnachtslied »Stille Nacht« das Weihnachtsblasen am Borntrog ausklingen lässt, warten Underberg, Alsfelder Pils und Glühwein darauf, die Bläser zu erwärmen, bevor auch diese sich in den Heiligen Abend verabschieden.
Ein weiteres Fest der Aktiven des MVL, dessen Wurzeln in den Anfangszeiten des 1981 zu neuem Leben erweckten Posaunenchores liegen, ist das Eieressen vor Ostern. Mit dieser Veranstaltung wird der Reigen der vereinsinternen Feste eröffnet. Pionierarbeit für das Eieressen leistete der leider bereits verstorbene Bassbläser Hubert Wilhelm, unter dessen Regie schon zu Zeiten des Posaunenchores die Hühnerhäuser des Dorfes kontrolliert wurden. Seither verströmt jeweils am Gründonnerstag aus dem Domizil der Freiwilligen Feuerwehr Leusel am Seibelsdorfer Weg der Geruch von Zwiebeln, geräuchertem Speck und gebackenen Eiern.
So, wie die Menschen ihren Geburtstag feiern, gedenkt auch der MVL alljährlich seiner Gründung mit einer Feier in der „Meehleck“; früher noch mit Erna Müller hinter der Theke. Geburtstagsgäste sind die Aktiven des MVL, die – traditionsbewusst – mit Hackbraten und Bier feiern und die Veranstaltung zumeist mit einem Rundgesang im Morgengrauen des darauf folgenden Tages beschließen (müssen).
Dann, wenn es die Sonne besonders gut mit Oberhessen meint, ist das Wandern und Grillen des MVL angesagt. Bei brütender Hitze verschlägt es die wanderwilligen Musiker unter der Führung von Herbert Weiß stets in dessen favorisiertes Revier: Richtung Merschröder Teich und Oberrod. Abwechslung erfährt die Laufarbeit durch eine Rast in Liederbach sowie durch eine größere Pause, zu deren Erholungswert Ingrid Weiß, Anita Stein, Anneliese Wilhelm und Dorothee Fink beitragen, indem sie den sich weit von der Heimat entfernten Musikern Hausmacher Wurst, Gurken und kaltes Bier servieren. Frisch gestärkt und mit der Gewissheit ausgestattet, nur noch die Hälfte des Weges vor sich zu haben, geht es dann wieder in Richtung Leusel. Nicht mehr in der Formation des Wanderbeginns, sondern in langer, auseinander gezogener Reihe und zahlenmäßig bereits dezimiert gelangen die wandernden MVLer schließlich in Leusel an. Dort ist an ein Verschnaufen aber nicht zu denken; denn die Auseinandersetzung mit Steaks, Würstchen und Gerstensaft verlangt von den Musikern und ihren Familien Ausdauer und Durchhaltevermögen bis in die späten Abendstunden.
»Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah.« – Getreu diesem Motto, hat der MVL für seine Musiker das Oktoberfest von der Isar an den Erlenbach geholt. Gestartet als Besonderheit der Übungsstundennachbereitung bei Erna im kleinen Kreis, hat diese Veranstaltung inzwischen ihren festen Platz im Reigen der MVL-Festivitäten gefunden. Begangen wird sie mit Leberkäs, Brezeln, Weißwurst und natürlich original Münchener Weizenbier.
Ein Oktoberfest in großem Rahmen wurde bereits mehrmals für alle Mitglieder des MVL in der Mehrzweckhalle durchgeführt; denn dem Vorstand des MVL ist die Einbeziehung der passiven Mitglieder in das Vereinsleben ein wesentliches Anliegen. Sie werden in den Jahren, in denen kein Ausflug ansteht, zu einer vereinsinternen Veranstaltung eingeladen. Gutes Essen, genügend Flüssigkeit und Blasmusik vom MVL gehören zu diesen Festen.
Jeweils Ende November/Anfang Dezember treffen sich die Aktiven des MVL, um das abgelaufene Jahr Revue passieren zu lassen, Bilanz zu ziehen und einen Ausblick auf die musikalischen Aktivitäten des neuen Jahres zu wagen. Ausgestattet mit den Erkenntnissen des Aktivenabschlusses lässt sich die Jahreshauptversammlung des MVL angemessen vorbereiten. Sie findet stets Anfang Januar in der Mehrzweckhalle statt. Neben den Berichten von Schriftführer, 1. Vorsitzendem, Musikalischem Leiter und Rechner gehören die satzungsgemäß jährlich durchzuführenden Vorstandswahlen zum offiziellen Teil der Jahreshauptversammlung.